Auschwitz-Birkenau. Überblenden. Damals-Jetzt

Erstmaliges Sichtbar-Machen der alten Gebäude über den Ruinen-Arealen

Nach über 20 Jahren erfolgte Anfang Mai 2018 wieder ein Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Mit dem entstandenen Fotomaterial in Kombination mit historischen Abbildungen können wir nun über die jetzigen Ruinen bzw. gesprengten Gebäude die ursprünglichen Gebäude-Silhouetten setzen. Die Raummaße und -dimensionen werden so im Gelände wieder sichtbar.

Es sei auch hier vorausgeschickt: Der Mord an den nach Auschwitz-Birkenau verschleppten Menschen – Alte, Frauen und Kinder – war ein Genozid und ein schreckliches Verbrechen. Wir steuern auch hier neues Bildmaterial bei. In 2017 besuchten rund 2 Mio. Besucher die Gedenkstätte in Auschwitz (Polnisch: Oświęcim).

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Die östliche Seite des Krematoriums II: Über dem Ruinen-Areal ist die alte Gebäude-Silhouette zu erkennen. Reste der gesprengten Decke des Gebäudes in der Bildmitte.

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Die westliche Seite des Krematoriums II: Im Vordergrund ist der der frühere Auskleidebereich zu sehen.

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Die Blickrichtung nach Osten des Krematoriums II: Hier überblendeten wir ein Foto von 1943 mit der weitestehend ähnlichen Bildperspektive von 2018. Die noch vorhandenen Schienen auf dem Betonboden dienen als Vergleichsmaß. Durch die Absperrungen konnten wir nicht nicht näher herankommen – und mussten diesen Blickwinkel nehmen.

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Die südliche Seite des Krematoriums II: Die komplette rückwärtige Gebäudefront ist zu erkennen. Im Vordergrund sind zerfallene Klärbecken zu sehen. im Hintergrund Besucher der Gedenkstätte. Wir suchten für das Foto den genauen Standort des Fotografen vom Sommer 1943.

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Die nördliche Seite des Krematoriums II: Dies war gewissermaßen die „Schauseite“.

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Die südliche Seite des Krematoriums III: Auf der Basis eines Fotos vom Mai/Juni 1944 verlängerten wir die Gebäudefront nach links und bauten nahezu identisch eine aktuelle Farbaufnahme ein (siehe Schienen). Der damalige Fotograf muss auf einem Schemel oder einer Leiter gestanden haben, um diese Bildperspektive erzielen zu können.

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Das Waldstück in der Nähe des Krematoriums IV: Dort mussten die Menschen warten. Wir möchten dem Mädchen vorne rechts ein Denkmal setzen. Es zeigt mit seinen ineinander gelegten Händen und dem Gesichsausdruck seine ganze Unschuld. Das Foto stammt aus dem Mai oder Juni 1944. Der genaue Fotopunkt lässt sich nicht mehr ermitteln. Der schmale Weg diagnol durch das Schwarz-Bild dient als Orientierung zum Einbau der aktuellen Aufnahme.

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Die südöstliche Seite des Krematoriums IV: Über die Backsteinreste der Wände setzten wir so passgenau wie möglich die ursprüngliche Gebäudesilhouette. Das Gebäude bestand aus unverputzten roten Backsteinwänden und dunklen Dachziegeln. Das Originalfoto stammt aus dem Sommer 1943.

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Die nordöstliche Seite des Krematoriums V: Über die Backsteinreste der Wände setzten wir so passgenau wie möglich die ursprüngliche Gebäudesilhouette.

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Im Sommer 1944 gelang es einem Mitglied des „Sonderkommandos“, zwei Fotos einer Leichenverbrennung im Freien zu schießen. Hier sein erstes Motiv. Er stand dabei in einer Türöffnung des Krematoriums V nach Norden hin. Dieser Bereich lässt sich noch lokalisieren.

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Im Sommer 1944 gelang es einem Mitglied des „Sonderkommandos“, zwei Fotos einer Leichenverbrennung im Freien zu schießen. Hier sein zweites Motiv. Er stand dabei in einer Türöffnung des Krematoriums V. Dieser Bereich lässt sich noch lokalisieren.