Verdun-Besuch 2017. Drohnen-Bilder. Motive

Nach unserem Erstbesuch des Schlachtfeldes von Verdun Mitte April 2016 (100. Jahrestag) stand Ende März 2017, noch vor der Baumblüte, ein zweiter Ortstermin an, um mittels einer Drohne Luftaufnahmen anzufertigen sowie weiteres „Boden“-Bildmaterial zu sammeln.
Gleich vorab danken wir dem „Wettergott“ für zwei schöne Sonnentage. Regen oder Nebel blieben uns erspart.

ERGEBNIS 1:
In Büchern und (Fernseh-)Dokumentationen ist seit Jahrzehnten wiederholt davon die Rede, dass am 11. Juli 1916 deutsche Soldaten am Fort Souville standen und sich ihnen dabei der Blick auf die Kathedrale von Verdun darbot. Eine der Legenden der Schlacht.
Mit unserer Luftaufnahme können wir den Beweis antreten, dass dies möglich war. Die Drohne stand auf einer Höhe von rund 30 Meter, als der Blick auf Verdun und die Kathedrale festgehalten wurde (siehe Bild).

ERGEBNIS 2:
Zu einer weiteren Legende der Schlacht können wir ebenfalls ein Drohnen-Luftbild beisteuern: Konnten deutsche Soldaten am 23. Juni und 11. Juli 1916 von der „Filzlaus-Stellung“ mittels MG-Feuer in Richtung der Stadt Verdun schießen? In der Literatur ist wiederholt davon die Rede. Unser Fazit: Ein direkter Beschuss der Stadt Verdun war nicht möglich. Die Hügelkuppe links verhinderte dies. Mittels einer leicht bogenförmigen Flugbahn wäre ein Beschuss aber möglich gewesen.

ERGEBNIS 3:
Am 25. Februar 1916 konnten deutsche Soldaten das Fort Douaumont, das stärkte Befestigungswerk von Verdun, ohne jeden Widerstand besetzen. Mit unserem neuen Fotomaterial können wir mit dem Mittel des Überblendens mit Originalfotos die damalige Stelle des Eindringens aus zwei Perspektiven zeigen (siehe Bilder).

Und als Zugabe (ganz unten):
Der Eingang für die das Fort Douaumont passierenden dt. Soldaten – Damals und Jetzt im Vergleich. Und anschließend der damalige Ausgang – damit waren die dt. Soldaten im Orkan der Schlacht angekommen. Auch im Damals-Jetzt-Vergleich.

Fort-Souville-Blick-auf-Kathedrale-Verdun-Schlacht-Juli-1916
Drohnen-Blick auf die Stadt Verdun mit der Kathedrale vom Gelände des Forts Souville aus.

Verdun-Filzlaus-1916
Drohnen-Blick von der „Filzlaus-Stellung“ in Richtung der Stadt Verdun (hinter der Hügelkuppe links).

Verdun-Fort-Douaumont-25-Februar-1916-Damals-Jetzt
Überblenden eines Originalfotos vom 25. Februar 1916 mit dem jetzigen Blickwinkel. Deutsche Soldaten können kampflos das Fort „Douaumont“ einnehmen.

Verdun-Fort-Douaumont-25-Februar-1916-Damals-Jetzt
Überblenden eines anderen Originalfotos vom 25. Februar 1916 mit dem jetzigen Blickwinkel in den Graben.

Fort-Douaumont-Nord-Ost-Eingang-1916-2017
Der damalige Ost-West-Eingang für die dt. Soldaten (siehe rote Hilfslinien). Der Eingang lag im März 1916 tiefer. Die Fläche davor wurde ständig von französischer Artillerie beschossen. Nach 1916 mauerten die Franzosen den Eingang zu – und verkleinerten diesen.

Fort-Douaumont-Nord-Ost-Eingang2-1916-2017
Die gleiche Perspektive – jetzt mit drei dt. Soldaten im Vergleich. Die ursprüngliche Breite (und Höhe) der Öffnung wird deutlich.

Fort-Douaumont-Sued-West-Durchfahrt-1916-2017
Die damalige Süd-West-Durchfahrt (siehe rote Hilfslinien). Der Torbogen links führte in das Freie. Über dieses Öffnung betraten Abertausende von deutschen Soldaten das eigentliche Schlachtfeld. Auch diese Fläche wurde ständig beschossen. Die Franzosen mauerten nach 1916 den Eingang mit Dummy-Schießscharten zu.