In insgesamt fünf Nachtangriffen (vom 24./25. Juli bis zum 2./3. August) versuchte die britische Royal Air Force Hamburg durch das Entfachen von Flächenbränden und mit knapp 10.000 Tonnen an Spreng- und Brandbomben komplett zu zerstören. Der zweite Nachtangriff in der Nacht vom 27./28. Juli (ab 1 Uhr) entfachte dabei in den östlichen Hamburger Stadtteilen einen Flächenbrand oder Feuersturm mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten und Feuer-Temperaturen um die 2.000 Grad Celsius.
Wir sind die ersten, die den ´Feuersturm´ in der Nacht vom 27./28. Juli 1943 im Osten Hamburgs visuell zeigen können. Die Farbe des Feuers wurde von den Bomberbesatzungen damals als sehr hell beschrieben, denn während des Brandes herrschten ungewöhnliche meteorologische Wetterverhältnisse in und über Hamburg. Es war in dieser Nacht ungewöhnlich heiß und trocken. Dies begünstigte die Entstehung des bekannten „Feuersturms“ mit hohen Windgeschwindigkeiten in Hamburg.
Zitat des britischen Bomberpiloten Richard Mayce: „Beim Blick auf die Stadt sah ich … eine weite Fläche voller Weißglut“.
Weiter unten zeigen wir den Feuerschein hinter der dunklen Kontur des ´Bismarck-Denkmals´.

Hier unsere Visualisierung des Stadtbrandes vor der Silhouette der Hamburger Kirchtürme und des Rathauses. Der Blick geht vom Turm des „Michels“ nach Osten. Der gleisend-helle Schein des Feuer ist zu sehen. Wir zeigen den Beginn des Flächenbrandes. Während des Brandes verdeckte dann der dichte Qualm und Rauch den Feuerschein. Der zweite Turm von rechts gehört zur Nikolaikirche. Dieser diente bei allen englischen Angriffen als Ziel- und Markierungspunkt für die britischen Bomber. Im Vordergrund ist das verdunkelte westliche Stadtgebiet von Hamburg zu sehen. Wir verwendeten hierfür eine Ansichtskarte von Hamburg aus dem Jahre 1927.

In einem Damals-Jetzt-Vergleich 1943/2023 zeigen wir den damaligen ´Feuersturm´ in das aktuelle Stadtbild eingebunden – vom Turm der Michaelskirche („Michl“) aus. Links abgedunkelt ist die Hamburger Bebauung vor der Operation „Gomorrha“ zu sehen. Rechts erkennt man die Nachkriegswunden im aktuellen Hamburg- eine breite Straßenflucht.

Wir zeigen die drei Hauptphasen des Luftangriffs in der Nacht vom 27./28. Juli 1943, gegen 1 Uhr: links ist die verdunkelte Stadt zu sehen.
Nach unserer Recherche warfen die britischen „Pfadfinder“-Bomber die gelben Zielmarkierungen (=Christbäume) „blind“ – nur nach Anzeige des „H2S“-Bordradars. „Normalerweise“ wurde das Zielgebiet vor dem farblichen Markieren mit Magnesiumfackeln erhellt. Zielpunkt war der Turm der ´Nikolaikirche´ im Hamburger Stadtzentrum. Dieser wurde bestimmt von mehreren Besatzungen ´sicher´ gelb markiert. Die (gelben) Leuchtmittel brannten dann am Boden noch ein paar Minuten weiter. Insgesamt wurde die zu bombardierende Fläche mit 15 gelben Target Indicators (TI´s) ´eingerahmt´ (Bild in der Mitte). Und wohl danach auch mehrmals neu gesetzt bzw. ´aufgefrischt´. Rote und grüne Zielmarkierungen kamen bei diesem Angriff nicht zum Einsatz. Rechts ist die weißglühend brennende Stadt zu sehen. Später verdeckte dann eine dunkle Rauch-. Qualm- und Rußwolke den Himmel.
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Hier der „Feuersturm“ aus weiter westlicher Richtung betrachtet (Höhe Altona, Sankt Pauli). Halb links die Kontur des ´Bismarck-Denkmals´, daneben die ´Michaeliskirche´ und rechts davon der Turm der ´Nikolaikirche´. Dieser diente bei allen Nachtangriffen als Markierungs-, Ziel- und Orientierungspunkt.

Rein logisch müsste dieses Motiv vor dem obigen stehen. Vor dem ´Feuersturm´ stand das Markieren des Turms der ´Nikolaikirche´ für den Bomberstrom und das „Abstecken“ bzw. Markieren der zu bombardierenden Fläche mit gelben TI´s (Target Indicators). Diese bestanden aus rund 60 Leuchtkörpern, die langsam Richtung Boden sanken – und dort noch eine Zeit lang weiter brannten.