AKTUALISIERUNG VOM 17. Juli 2022:
Uns liegt nun eine Farbaufnahme der Synagoge aus dem Sommer 1938 vor.
Die Fassade des Gebäudes war kein Gelb-, sondern ein Grauton. Unsere Montagen geben daher leider aktuell nicht die richtige Farbigkeit wider. Wir werden unsere Motive daher farblich umstellen. Wir vertrauten „verlässlichen“ Quellen aus dem Internet. Ein Fehler.
Unter „GoogleArts“ ist dieses Motiv aus dem Sommer 1938 zu finden. Das Dia hat noch eine relativ gute Farbigkeit. Der Grauton der Fassade ist daher wohl verlässlich.
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Seit dem 10. Mai 2022 ergänzt das Nürnberger Stadtmuseum im „Fembo-Haus“ das 1939 fertig gestellte Altstadtmodell aus Lindenholz um eine maßstabsgerechte Kopie der 1938 abgerissenen Hauptsynagoge am „Hans-Sachs-Platz“.
Leider nicht aus Holz, sondern aus grau-glänzendem Metall (im 3-D-Drucker) gefertigt. Es fehlt aus unserer Sicht dadurch die Bindung zum Holzmodell. Das graue Metall wirkt aus unserer Sicht wie ein Fremdkörper.
Um hier eine bessere Bindung zu erreichen, steuern wir im Mai 2022 verschiedene „Damals-Jetzt-Motive“ bei. Der Betrachter bekommt so ein besseres Gefühl für die früheren Baumaße. Und die Synagoge ist im jetzigen Stadtbild zurück – und besser integriert.
Zum Einstieg ein Panoramablick auf die Ostseite des „Hans-Sachs-Platzes“. Die Einbindung der früheren Synagoge in die jetzige Platzarchitektur ist zu erkennen. Auch bekommt man ein Gefühl für die frühere Höhe des Bauwerks. Der Giebel des jetzigen Gebäudes auf dem früheren Areal ist zum Vergleich schemenhaft zu sehen.
Hier die kolorierte Version des Motivs: die grünen Kupferdächer wurden im März 1918 kriegsbedingt durch graues Blei ersetzt. Die Synagoge selbst wurde aus ockerfarbenem (Sand-)Stein errichtet.
Zur Bauhöhe der früheren Synagoge: der „Hans-Sachs-Platz“ wurde im „Zweiten Weltkrieg“ komplett zerstört; aber die früheren Baulinien und Gebäude-Grundmaße wurden beim Wiederaufbau des Platzes beachtet. Die alten Gebäude hatten drei Stockwerke plus EG – und die neuen Gebäude ebenfalls (siehe die roten Linien im Bild). Über dieses Stockwerk-Maß lässt sich die frühere Höhe der Synagoge dann bestimmen.
Zum Vergleich das im 3-D-Drucker erstellte Modell der Synagoge aus grau-glänzenden Eisenpartikeln – maßstabsgerecht im Nürnberger Altstadtmodell des Jahres 1939 eingesetzt. Vom gewählten Material ist die Synagoge leider optisch ein Fremdkörper – der keine Bindung zum Modell besitzt. Die (Metall-)Farbe „Weiß“ wäre hier die bessere Wahl gewesen.
Hier die Ansicht auf die frühere Westfassade der Synagoge. Rechts ist der Giebel des jetzigen Gebäudes auf dem Gelände der früheren Synagoge schemenhaft zu erkennen.
Unten rechts sind Passanten aus den 1930-er Jahren zu erkennen, die in Richtung der Synagoge blicken. Ein guter Größenvergleich zu den Passanten des Jahres 2022 – und eine schöne Zeitbrücke zugleich.
Hier der leicht kolorierte Blick auf das Motiv. Die Kuppeln sind nun mit Blei gedeckt. So sah die Synagoge im August 1938, kurz vor ihrem Abbruch, aus.
Die identische Ansicht auf die frühere Westfassade der Synagoge – unter Verwendung einer anderen Bildvorlage. Die Konturen des Gebäudes sind hier klarer. Rechts ist erneut der Giebel des jetzigen Gebäudes auf dem Gelände der früheren Synagoge zu sehen.
Der farbige Blick auf die frühere Westfassade der Synagoge. Die Konturen des Gebäudes sind klar zu erkennen. Hier noch mit den originalen Kupferdächern der Jahre 1874 bis (März) 1918.
Zum Abschluss der Blick aus südlicher Richtung auf das im 3-D-Drucker erstellte Modell der Synagoge aus grauen Eisenpartikeln. Das gewählte Material ist zwar auffällig gewählt – aus unserer Sicht hätte man ein hellere (Linden-)Holzsorte oder eine andere Metallfarbe (im Holzfarbton) wählen müssen.
Das Synagogen-Modell bleibt so leider optisch ein Fremdkörper. Unsere Bildmotive integrieren die frühere Synagoge harmonischer in die Nürnberger Altstadt.